Erwin Leiser

deutsch-schwedischer Filmregisseur und Publizist; Filme u. a.: "Mein Kampf", "Zehn Brüder sind wir gewesen", "Die Kunst ist das Leben - Willem De Kooning"; Veröffentl. u. a.: "Gott hat kein Kleingeld" (Memoiren)

* 16. Mai 1923 Berlin

† 22. August 1996 Zürich (Schweiz)

Herkunft

Erwin Leiser war der Sohn eines jüdischen Rechtsanwaltes. Die Nazis nahmen seinem Vater (+ 1937) am 1. April 1933 das Notariatssiegel ab. Unmittelbar nach der "Reichskristallnacht" (1938) emigrierte L. nach Schweden.

Ausbildung

L. besuchte in Berlin 1932-1938 das Gymnasium "Zum Grauen Kloster". Abitur machte er in Schweden und studierte in Lund Literaturgeschichte, Philosophie, Psychologie und Deutsch.

Wirken

Nach dem Studienabschluß (1946) schrieb L. Theater- und Literaturkritiken für Zeitungen. Er war 1950-1958 Feuilletonredakteur der sozialdemokratischen Zeitung "Morgon Tidningen" (Stockholm). Ende der fünfziger Jahre begann er, Fernseh- und Hörfunkarbeiten zu verfassen. Er wurde freier Mitarbeiter des Schwedischen Rundfunks/Fernsehen und realisierte 1960 mit "Mein Kampf" in Göteborg seinen Debütfilm als Autor und Regisseur. Dieser in mehr als hundert Ländern gezeigte Film war die erste größere Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit und setzte neue Maßstäbe für den Dokumentarfilm der 60er Jahre. Für das zweistündige Werk trug L. authentisches ...